Wir unterstützen Sie kompetent auf den Gebieten Sprache, Sprechen, Stimme, Hören und Schlucken – den wesentlichen Fundamenten menschlicher Kommunikation und Lebensqualität.
Diese Bereiche können aus unterschiedlichsten Gründen und auf vielfältige Art und Weise gestört sein. Hier bekommen Sie einen einen groben Überblick über mögliche Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen auf den Alltag.
Die menschliche Sprache ist ein komplexes System, das auf vielfältige Art und Weise gestört sein kann.
Sprachstörungen bei Kindern, sog. Sprachentwicklungsstörungen, äußern sich beispielsweise durch einen verringerten aktiven und passiven Wortschatz, durch Einschränkungen in der Auswahl und Bildung von Sprachlauten oder auch durch eine fehlerhafte Satzbildung. Folglich ergeben sich fast immer kommunikative Probleme; Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen gelangen oft nur über Umwege (z.B. Zeigegesten) oder Hilfestellungen von ihrem Gesprächspartner (z.B. Stellen von Ja-Nein-Fragen) zum kommunikativen Ziel. Manchmal bleibt dieses gänzlich unerreicht … Die Ursachen sind ebenso vielfältig wie die Erscheinungsformen und reichen von Hörstörungen über allgemeine Entwicklungsverzögerungen bis hin zu neuro-pädiatrischen Ursachen (z.B. Sauerstoffmangel bei der Geburt).
Erworbene Sprachstörungen gehen auf eine Schädigung oder Veränderung von Gehirnregionen zurück. Ursachen hierfür können Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata oder degenerative Erkrankungen sein. Ein Beispiel für eine erworbene Sprachstörung ist die Aphasie, deren Symptome in allen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben, Lesen) auftreten können. Typische Symptome sind Wortfindungsstörungen, inhaltlich abweichende Wörter (z.B. „Sessel“ statt „Hocker“), lautliche Abweichungen (z.B. „Gruke“ statt „Gurke“), unvollständige Sätze oder auch eine völlig unverständliche Redeweise (z.B. „krumale te safu“). Informationen können oft nur schwer –manchmal auch gar nicht – übermittelt werden. Da in den meisten Fällen auch eine Sprachverständnisstörung vorliegt, sind kommunikative Schwierigkeiten vorprogrammiert.
Beim Mutismus werden sprachliche Äußerungen gänzlich oder teilweise verweigert, obwohl Hör-, Sprech- und Sprachfähigkeit nach vollzogener Sprachentwicklung an sich intakt sind. Die Ursachen für das gehemmte Kommunikations- und Sozialverhalten können beispielsweise Angst, Stress und Anpassungsschwierigkeiten sein.
Beim Autismus sind fehlende sprachliche Äußerungen Teil einer schweren Kontaktstörung zwischen den Patienten und ihrer Umwelt.
Buchempfehlungen:
Ratgeber für Angehörige und Betroffene sowie Fachleute
Sprachförderung
Aphasie bei Kindern und Jugendlichen
Sprechangst
Late Talker – Späte Sprecher
Zweisprachigkeit – Bilingualität
Sprach- und Kommunikationsförderung bei Kindern mit Down-Syndrom
Mundtherapie bei Morbus Down
Unterstützte Kommunikation
Mutismus im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter
Aphasie – Sprachstörungen nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma
ASS Autismus-Spektrum-Störungen
Demenz – Alzheimer-Erkrankung
Erfolgreiche Sprachförderung in der Kita
Lese-Rechtschreibstörungen (LRS)
Musiktherapie
Schriftspracherwerbsstörung
Pragmatisch- kommunikative Störungen bei Kindern
ASS Autismus-Spektrum-Störung
Alle Prozesse des Sprechablaufs werden von unserem Gehirn aus gesteuert. Diverse Nerven stimulieren die für die Sprechbewegungen nötigen Muskeln. Beeinträchtigungen oder Veränderungen im normalen Sprechablauf nennt man Sprechstörungen.
Sprechstörungen bei Erwachsenen können beispielsweise aus Verletzungen des Gehirns (z.B. Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma) oder anderen Grunderkrankungen wie Multiple Sklerose oder das Parkinson-Syndrom resultieren.
Ein Beispiel für eine Sprechstörung im Erwachsenenalter ist die Dysarthrie. Typischerweise zeigen sich Störungen in der Lautbildung (Artikulation), Atmung, Stimmgebung und Prosodie (Sprechmelodie und Sprechtempo). Menschen mit einer Dysarthrie sind häufig schwer zu verstehen, weil die Artikulation kraftlos und verwaschen sein kann. Im Bereich der Atmung kann es beispielsweise zu Koordinationsproblemen kommen (z.B. Sprechen während der Einatmung), im Bereich Stimmgebung kann eine heisere Stimme auffallen. Abgehacktes, monotones, zu schnelles oder viel zu langsames Sprechen sind mögliche Symptome bei gestörter Prosodie.
Eine Verletzung des Gehirns kann aber auch zu einer Sprechapraxie führen. Betroffenen fehlen die Programme für die einzelnen Sprechbewegungen, was zu Lautentstellungen und/oder Lautvertauschungen führt. Typischerweise treten viele Suchbewegungen auf. Das Sprechen ist verlangsamt und unflüssig. Sprechapraxien können so stark ausgeprägt sein, dass Betroffenen selbst unter größter Anstrengung lediglich das Sprechen einzelner Vokale gelingt.
Auch die direkte Schädigung der Artikulationsorgane durch Tumoren, Lähmungen oder Verletzungen kann zu einer Sprechstörung führen.
Bei gestörter Nasalität (Rhinolalie/Rhinophonie) durch beispielsweise Gaumenspalten, Tumoren im Nasen-Rachen-Raum oder Lähmungen des Gaumensegels ist zu viel oder zu wenig Nasenresonanz vorhanden. Dies kann den Stimmklang (Rhinophonie), in ausgeprägten Fällen auch die Lautbildung (Rhinolalie) beeinträchtigen.
In die große Gruppe der Sprechstörungen zählen auch die Redeflussstörungen. Treten unwillkürliche Unterbrechungen im Redefluss auf, spricht man vom Stottern. Wiederholungen einzelner Laute, Silben oder ganzer Wörter, Lautverlängerungen oder Blockierungen vor oder in Wörtern sind typische Symptome. Diese werden häufig durch Mitbewegungen (Gesicht-, Körperbewegungen), Vermeidungsverhalten (bestimmte Laute, Wörter oder auch Situationen) und Sprechangst begleitet. Poltern als weitere Redeflussstörung ist durch ein extrem schnelles Sprechen gekennzeichnet. Typischerweise werden Silben, Wörter oder Satzteile ausgelassen, vertauscht oder hinzugefügt. Vielen Menschen mit Poltersymptomatik ist ihre Störung nicht bewusst, ganz anders als beim Stottern.
Es gibt auch eine Reihe kindlicher Sprechstörungen.
Die häufigste ist die Aussprachestörung, wobei betroffenen Kindern die Bildung einzelner oder mehrerer Laute schwerfällt. Die wohl bekannteste Aussprache – oder Artikulationsstörung ist das „Lispeln“.
Rhinolalien/Rhinophonien (Störung der Nasalität; z.B. durch Gaumenspalten) und Redeflussstörungen (z.B. Stottern) sind weitere bekannte kindliche Sprechstörungen
Mögliche Ursachen für Sprechstörungen im Kindes- und Jugendalter können sein: Hörstörungen, organische Fehlbildungen (z.B. Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte), Myofunktionelle Störungen (Muskelungleichgewicht vor allem der Zungen- und Lippenmuskulatur; häufig gekennzeichnet durch offenen Mund, ein nach vorne gerichtetes Schluckmuster und Störung in der Zischlautbildung) sowie genetische Ursachen.
Natürlich können auch Dysarthrien und Sprechapraxien im Kindes- und Jugendalter auftreten – beispielsweise durch ein Schädel-Hirn-Trauma.
Infomaterial dbl e.v.:
Sprach- und Sprechentwicklung
Sprechstörungen bei Kindern
Sprechstörungen bei Erwachsenen
Buchempfehlungen:
Ratgeber für Angehörige und Betroffene sowie Fachleute
LKGS-Spalten – Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalten
Frühförderung bei Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildung
Kindliche Aussprachestörungen
Sprechapraxie
Stottern bei Kindern
Stottern bei Jugendlichen und Erwachsenen
Dysarthrie
ALS: Amyothrophe Lateralsklerose
Sigmatismus (Lispeln)
Mit Multipler Sklerose leben
Orale Tumore
Poltern
Was tun bei Parkinson
VED – Verbale Entwicklungsdyspraxie
VED – Verbale Entwicklungsdyspraxie bei Kindern
Pragmatisch- kommunikative Störungen bei Kindern
Die Art und das Ausmaß der Hörstörung beeinflussen den Sprachstatus bzw. die sprachliche Entwicklung. Oft zeigen sich Auffälligkeiten im Bereich der Sprache (Wortschatz, Sprachverständnis, Satzbau, etc.), des Sprechens und der Stimme. Durch gezielte Sprach-, Sprech- und/oder Stimmtherapie kann hier Einfluss genommen werden.
Aber auch Hörstörungen als Solches können in der logopädischen Therapie behandelt werden.
Werden bei an sich intaktem Hörvermögen die eintreffenden Hörsignale falsch verarbeitet, spricht man von einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit. Eine besondere Form der Wahrnehmungsschwerhörigkeit wird zunehmend bei Kindern diagnostiziert: die auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS). Kinder mit einer AVWS können Schwierigkeiten im Richtungshören, in der Trennung von Nutz- und Störschall, in der auditiven Aufmerksamkeit, im Lautheitsempfinden und in vielen weiteren Fähigkeiten der Hörverarbeitung haben. Auffälligkeiten im Spracherwerb und im Schriftspracherwerb, Aufmerksamkeitsdefizite, Reizüberflutung, aggressives Verhalten sind mögliche Folgen.
Eine Verletzung des Gehirns kann aber auch zu einer Sprechapraxie führen. Betroffenen fehlen die Programme für die einzelnen Sprechbewegungen, was zu Lautentstellungen und/oder Lautvertauschungen führt. Typischerweise treten viele Suchbewegungen auf. Das Sprechen ist verlangsamt und unflüssig. Sprechapraxien können so stark ausgeprägt sein, dass Betroffenen selbst unter größter Anstrengung lediglich das Sprechen einzelner Vokale gelingt.
Auch die direkte Schädigung der Artikulationsorgane durch Tumoren, Lähmungen oder Verletzungen kann zu einer Sprechstörung führen.
Bei gestörter Nasalität (Rhinolalie/Rhinophonie) durch beispielsweise Gaumenspalten, Tumoren im Nasen-Rachen-Raum oder Lähmungen des Gaumensegels ist zu viel oder zu wenig Nasenresonanz vorhanden. Dies kann den Stimmklang (Rhinophonie), in ausgeprägten Fällen auch die Lautbildung (Rhinolalie) beeinträchtigen.
Infomaterial dbl e.v.:
Hörentwicklung
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
Hörstörungen
Buchempfehlungen:
Ratgeber für Angehörige und Betroffene sowie Fachleute
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung im Kindesalter
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen bei Schulkindern
Cochlea Implantat (CI) bei Erwachsenen
Cochlea-Implantat – mit dem CI leben, hören und sprechen
Hörstörungen bei Kindern
Die Stimme als Träger unserer Sprache ist ein wichtiges Merkmal eines jeden Menschen. Stimmen sind sehr individuell und sagen oft viel über unsere Person aus. Viele Menschen bestreiten mit der Stimme ihren Lebensunterhalt. Eine Stimmstörung bringt oftmals Probleme im beruflichen Umfeld mit sich. Aber auch im privaten Alltag kann eine gestörte Stimme eine gewaltige Belastung darstellen.
Stimmstörungen im Erwachsenenalter können unterschiedlicher Genese sein.
Funktionell bedingte Stimmstörungen ergeben sich durch einen falschen Stimmgebrauch oder Stimmüberbelastung.
Organische Stimmstörungen ergeben sich durch Veränderungen an den Strukturen, die an der Stimmbildung beteiligt sind. Ursachen hierfür können beispielsweise entzündliche Erkrankungen (z.B. chronische Kehlkopfentzündung), organische Veränderungen des Kehlkopfes (z.B. Ödeme), Lähmungen oder auch die komplette Entfernung des Kehlkopfes nach Kehlkopftumor sein. Letzteres stellt die schwerwiegendste Form der organischen Stimmstörungen dar, wobei eine normale Stimmproduktion nicht mehr möglich ist.
Auch außergewöhnliche psychische Belastungen können zu Stimmstörungen führen.
Stimmstörungen im Kindes- und Jugendalter können durch Hörstörungen, zu laute Umgebungsgeräusche oder Allergien ausgelöst werden, um nur einige Ursachen zu nennen.
Infomaterial dbl e.v. :
Physiologie der Stimme
Stimmstörungen bei Kindern
Stimmstörungen bei Erwachsenen
Buchempfehlungen:
Ratgeber für Angehörige und Betroffene sowie Fachleute
Laryngektomie
Stimme und Stimmhygiene
Kindliche Stimmstörungen
Singen und Stimme
Bei Stimme bleiben
Stimm- und Sprechtraining
Tracheotomie
Pädiatrisches Trachealkanülenmanagement
Bis zu 2000 mal pro Tag schlucken wir. Gesteuert durch Nerven ist das Schlucken ein komplexer muskulärer Ablauf. Nicht oder nur eingeschränkt schlucken zu können, bedeutet eine enorme Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Schluckstörungen bei Erwachsenen (Dysphagien), bedingt beispielsweise durch Schlaganfall, Demenz oder Morbus Parkinson, sind gekennzeichnet durch einen eingeschränkten Flüssigkeits- oder Nahrungstransport. Dabei kann es zum Austritt von Speichel und/oder Nahrung aus der Mundhöhle, zu eingeschränkter Kieferkraft- und -beweglichkeit, zum Verbleib von Nahrungsresten im Mund- und Rachenraum oder sogar zum Speichel- oder Nahrungseintritt in die unteren Luftwege durch fehlende Schutzmechanismen kommen. Beim sog. Verschlucken besteht Erstickungsgefahr. Auch kann das Verschlucken zu schwerwiegenden Lungenentzündungen führen.
Schluckstörungen im Kindesalter sind funktionell oder organisch bedingt.
Man unterscheidet die Störung der Nahrungsaufnahme (Dysphagie) von der isolierten Form der Störung der Mundmuskulatur (Myofunktionelle Störungen). Eine myofunktionelle Störung liegt bei einer Fehlfunktion von Wangen-, Lippen- und Zungenmuskulatur vor. Dies kann zum Zungenvorstoß beim Schlucken, zum dauerhaft fehlenden Mundschluss oder auch zur Vorverlagerung der Zunge führen. Folglich können sich Zahnfehlstellungen und Artikulationsstörungen ergeben.
Die Symptome der kindlichen Dysphagie gleichen denen der Dysphagie im Erwachsenenalter. Therapeutisch ergeben sich jedoch unterschiedliche Ansätze, da im frühkindlichen Bereich die normalen Schluckvorgänge noch nicht richtig ausgebildet sind.
Infomaterial dbl e.v. :
Physiologie des Schluckens
Schluckstörungen bei Kindern
Schluckstörungen bei Erwachsenen
Buchempfehlungen:
Ratgeber für Angehörige und Betroffene sowie Fachleute
Orale Tumore
Dysphagie
Myofunktionelle Störungen
Tracheotomie
ALS: Amyothrophe Lateralsklerose
Demenz – Alzheimer-Erkrankung
Ernährung im Säuglings- und Kindesalter
Laryngektomie
Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalten
Mundtherapie bei Morbus Down
Pädiatrisches Trachealkanülenmanagement
Was tun bei Parkinson
Eine logopädische Behandlung bedarf einer ärztlichen Verordnung. Diese kann vom Haus- oder Facharzt (z.B. Kinderarzt, HNO-Arzt, Neurologe, Kieferorthopäde) ausgestellt werden. Bei medizinischer Notwendigkeit bieten wir auch Hausbesuche an. Die Kosten für eine logopädische Therapie werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
Termine können Sie telefonisch oder persönlich mit uns vereinbaren.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer logopädischen Praxis!